VOM KLEINEN BACH ZUM GROßEN STROM – DIE GESCHICHTE
DER ENGLISCHEN SPRACHE
Die Englische Sprache hat viele Wurzeln, und über die Jahrhunderte
hat eine beachtliche Anzahl anderer Sprachen und Kulturen einen großen
Einfluss auf das Englische gehabt, sodass es heute eine sehr vielfältige
Sprache ist.
Seine Wurzeln gehen auf das 5. und 6. Jhd. zurück, als das heutige
Großbritannien von den Jüten, den Sachsen und den Angeln
bevölkert wurde. Diese Völker kannten etwa 20.000 Wörter,
die sich zum Teil aus den Lateinischen und den Keltischen Sprachen ableiteten,
und die sehr stark flektiert waren, was bedeutet, dass die englischen
Wortendungen sehr kompliziert waren.
Mit der wachsenden Bedeutsamkeit des Christentums in ganz Europa wurde
Latein immer wichtiger und beeinflusste weiterhin die Sprachen auf den
Britischen Inseln. In der Zeit vom 8. bis zum 11. Jhd., hinterließen
auch die Dänen und Vikinger, die als Seefahrer in die Gegend kamen,
ihre Spuren und beeinflussten die englische Sprache. Schließlich
wurden die Wortendungen etwas vereinfacht, und Englisch wurde zumindest
ein wenig einfacher.
Zur selben Zeit wurde Englisch aber auch in zwei Sprachen aufgeteilt;
in der Zeit zwischen 1066 und 1399 musste man zwischen der Sprache der
Massen (Old English, Middle English) und der Sprache der Regierenden
Klasse (Normannisches Französisch) unterscheiden. Mit anderen Worten
sprach das „normale Volk“ weiterhin Englisch, wohingegen
die Könige und Adeligen sich lieber in Französisch unterhielten,
um den Massen zu zeigen, dass sie „wichtiger“ waren...
Aber auch nach dieser Zeit, als die regierende Klasse wieder Englisch
sprach, beeinflussten lateinische und französische Wörter
noch immer die englische Sprache.
Im Vergleich zu Old English wurde Middle English einfacher, da die
meisten Wortendungen schließlich weggelassen wurden. Jedoch wurde
die Satzstellung sehr streng.
Als der Druck 1476 erfunden wurde, wurde schließlich die Rechtschreibung
festgelegt. Doch die Aussprache veränderte sich weiterhin.
Im 16, Jhd. brachten die Epochen der Renaissance und der Reformation
eine neue Flut an lateinischen und auch griechischen Wörtern in
die englische Sprache. Das markiert den Beginn des Modern English. Weitere
Einflüsse in dieser Zeit kamen von den Handelsleuten und Entdeckern,
die – selbstverständlich – nicht nur Güter sondern
auch holländische, spanische, italienische, arabische, indianische
und indische Wörter nach England brachten.
Das 20. Jhd. war eine Zeit, in der viele neue technische Erfindungen
gemacht wurden. Somit wurden auch neue englische Wörter erfunden.
Die meisten von ihnen leiteten sich aus dem Lateinischen oder Griechischen
ab.
Heute hat Englisch etwa 600.000 Wörter. Der Wortschatz ist eine
Mischung aus dem Angelsächsischen, dem Französischen, dem
Lateinischen und dem Griechischen, mit sehr vielen übernommenen
Wörtern aus allen Sprachen der Welt.
Die Struktur ist Angelsächsisch.
Außerdem gibt es einige große Unterschiede zwischen Amerikanischem
und Britischem Englisch.
Englisch ist noch immer eine lebende Sprache, die sich verändert
und ständig wächst. Neue Wörter werden eingebracht, die
Rechtschreibung verändert sich manchmal, und oft gibt es zahlreiche
Möglichkeiten, ein und dasselbe Wort auszusprechen.